Hochschulsystem und Studienangebote

Abschlussprüfungen

    Die Abschlussprüfungen (examens terminaux) bestehen aus Klausuren und mündlichen Prüfungen und müssen meistens in allen oder zumindest dem größten Teil der im abgelaufenen Jahr besuchten Lehrveranstaltungen abgelegt werden. So ist es während der Examensperioden durchaus möglich, dass an einem Tag zwei oder noch mehr Prüfungen abzulegen sind. In den meisten Studiengängen wird der Druck der jährlichen Abschlussprüfungen dadurch gemindert, dass auch studienbegleitende Leistungskontrollen (contrôles continus) stattfinden, deren Resultate mit der Examensnote verrechnet werden.

    Wie viele Prüfungen stattfinden und in welchem Verhältnis die einzelnen Noten miteinander verrechnet werden, darüber entscheidet jeder Fachbereich selbst. Das gilt auch für die Gewichtung der einzelnen Lehrveranstaltungen innerhalb eines Studiengangs, die sehr unterschiedlich sein kann. Zum Bestehen des Studienjahres und Erlangung des entsprechenden Abschlusses müssen je nach Studiengang in allen Prüfungsfächern oder in der Gesamtnote zumindest durchschnittliche Ergebnisse erzielt werden. Andernfalls muss das Studienjahr wiederholt werden.

    Aufgrund des straffen Rahmens der Studienjahre und der zu erbringenden Prüfungsleistungen sowie eines größeren Volumens an reinen Vorlesungen (cours magistraux) vor allem bis zur Bac+3 empfinden deutsche Studenten (insbesondere aus den seminarerprobten Geistes- und Sozialwissenschaften) das französische Hochschulsystem meist als verschulter. Die Erfahrungsberichte zeigen, dass dies für einjährige Aufenthalte meist positiv gewertet wird, da in kurzer Zeit ein Überblick über eine breite Themenvielfalt erlangt wird und ein anderer Blickwinkel auf das eigene Studienfach geworfen werden kann.

     

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